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Nachlese Erntedank-Gottesdienst:„Steh auf und iss!“ 

Inmitten von Strohballen, Obst und Gemüse stand am Erntedanksonntag ein Engel.
Datum:
13. Okt. 2022
Von:
Daniel Korten

Ein Engel an Erntedank?

Ungewöhnlich – in der Tat: Inmitten von Strohballen, Obst und Gemüse stand am Erntedanksonntag ein Engel.

Das lag daran, dass an diesem Sonntag neben Erntedank noch ein weiteres Fest im liturgischen Kalender der Kirche stand: Nämlich das Schutzengelfest (2. Oktober).

Bei der Vorbereitung mit allen KiTa’s entstand dann der Gedanke, beide Feste im Gottesdienst miteinander zu verbinden. 

Elija unter dem Ginsterstrauch

Elija unter dem Ginsterstrauch

Und so haben wir für die alttestamentliche Lesung eine Stelle aus dem 1. Buch der Könige ausgesucht. Dort wird von der Begegnung des Propheten Elija mit einem Engel erzählt.

Von Elija, der die Propheten des Baal töten ließ und dafür sorgte, dass das Volk Israel zu seinem Glauben an Jahwe zurückkehrte. Der damalige König Ahab wollte das nicht hinnehmen und drohte Elija mit dem Tod. Der bekam große Angst und floh in die Wüste. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch, und erschöpft und seines Lebens mit all seinen Widrigkeiten überdrüssig, wünschte er sich den Tod: „Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; …”

Und bei dieser Textstelle hat die Vorbereitungsgruppe einmal mehr festgestellt, daß die biblischen Geschichten in ihren Aussagen nicht – wenn überhaupt – historisch einmalig sind, sondern zeitlos gültig.

Nimm und iss!

Zeitlos gültig

Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Resignation – wer kennt diese Gefühle nicht angesichts der aktuellen Bedrängnisse von Pandemie, Krieg, Energie- und Wirtschaftskrise?

Wer möchte da nicht – wie Elija – aus tiefstem Herzen rufen: „Nun ist es genug …“?!

Elija erfährt Hilfe in der Gestalt eines Engels. Dieser berührt ihn, stärkt ihn mit Brot und Wasser, gibt ihm Nahrung für Leib und Seele -  richtet ihn auf im wahrsten Sinne des Wortes. Und ermutigt durch diese Begegnung kann Elija weitergehen …

„Wirst du für mich, werd‘ ich für dich der Engel sein.“ 

„Wirst du für mich, werd‘ ich für dich der Engel sein.“

Was stärkt und ermutigt mich?
Wer kann für mich der Engel sein?

Diesen Fragen sind wir im Gottesdienst weiter nachgegangen, und im Pfarrsaal hatte jeder Gelegenheit, seine ganz persönlichen Gedanken dazu auf vorbereitete Karten zu schreiben. Diese Karten haben dann dem Engel im Saal, stilisiert auf einer Plakatwand, seine Flügel gegeben.

Und so zum Ausdruck gebracht, was im Refrain des Liedes von Wilhelm Willms auf den Karten zu lesen war: „Wirst du für mich, werd‘ ich für dich der Engel sein.“ 

 

Für das Vorbereitungsteam
Anne Billion, Pastoralreferentin