Apollinariswoche
Im Altarraum der Basilika St. Lambertus liegen in einem Schrein die Reliquien des Heiligen Apollinaris, der seit 1394 als Schutzpatron der Stadt Düsseldorf verehrt wird. Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert die Katholische Kirche in Düsseldorf jedes Jahr mit einer Festwoche parallel zur „Größten Kirmes am Rhein“. In diesem Jahr finden die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Apollinaris vom 16. bis 23. Juli statt. Zu den Höhepunkten gehören die Vesper zu Ehren des Stadtpatrons, der Empfang des Stadtdechanten und des Katholikenrates, das Festhochamt mit Reliquienprozession sowie die Lichtfeier am Apollinaris-Schrein.
Die Apollinaris-Woche wird am Sonntag, 16. Juli, in der Basilika St. Lambertus eröffnet. Um 9.30 Uhr wird am Stiftsplatz ein Hochamt für den St. Sebastianus-Schützenverein von 1316 gefeiert. Unter der Leitung von Alexander Niehues singt der Stiftschor Léo Delibes „Messe Brève“. Die Orgel spielt Professor Jürgen Kursawa.
Die festliche Vesper zu Ehren des Stadtpatrons St. Apollinaris findet am Mittwoch, 19. Juli, um 18.30 Uhr in der Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz statt. Für die musikalische Gestaltung der Vesper sorgt das „Ensemble Voces Lamberti“ unter der Leitung von Alexander Niehues. Im Rahmen der Vesper entzündet Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Apollinaris-Kerze, um den Schutz Gottes für die Landeshauptstadt Düsseldorf und seine Bewohner zu erbitten. „Es ist eine gute alte Tradition, sich an den Heiligen Apollinaris zu erinnern. Als Stadtpatron soll er die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer begleiten und behüten. Das brauchen wir in der heutigen Zeit ganz besonders“, so der Stadtdechant.
Für geladene Gäste gibt es im Anschluss an die Vesper den Apollinaris-Empfang des Stadtdechanten und des Katholikenrates für Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Medien, Politik und Verwaltung. Bei diesem Empfang im Lambertussaal geht es um Armuts-Zeugnisse, angelehnt an Mt 25,40: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“
Das Festhochamt mit Reliquienprozession findet am Donnerstag, 20. Juli, um 19 Uhr in der Basilika St. Lambertus statt. Der Stiftschor singt unter der Leitung von Alexander Niehues Wolfgang Amadeus Mozarts Missa in C „Spatzenmesse“ KV 220. Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst findet die traditionelle Reliquienprozession mit den Reliquien-Schreinen der Heiligen Apollinaris, Willeikus und Pankratius durch die Straßen der Altstadt statt. Die Prozession zieht durch die Ursulinengasse, Ritterstraße, Ratingerstraße, Mühlenstraße, Lambertusgasse zurück nach St. Lambertus. Die Prozession klingt dort mit Begegnung und Umtrunk auf dem Stiftsplatz aus.
Die Lichtfeier findet am Samstag, 22. Juli, um 11 Uhr in der Basilika St. Lambertus statt. In diesem Gottesdienst überreicht Stadtdechant Frank Heidkamp den Vertretern der Pfarrgemeinden für jede Kirche und jede Kapelle in ihrem Seelsorgebereich eine Apollinariskerze. Diese Kerze soll am Sonntag, 23. Juli, in allen Gottesdiensten brennen. Ebenso wird der Stadtdechant wieder das „Gebet für Düsseldorf“ überreichen, das am Apollinaris-Sonntag in allen Gottesdiensten anstelle der Fürbitten gesprochen wird. Die musikalische Gestaltung der Lichtfeier obliegt Stefan Oechsle, Flöte, und Alexander Niehues, Orgel.
Die Apollinaris-Festwoche endet am Sonntag, 23. Juli, um 17 Uhr mit der Abendmesse in der Basilika St. Lambertus.
Düsseldorfs Stadtpatron
Der Düsseldorfer Stadtpatron St. Apollinaris stammte aus Antiochia, war Bischof von Ravenna und starb 150 nach Christus als Märtyrer. Die Reliquien des Heiligen Apollinaris führte Herzog Wilhelm I. nach einem Überfall auf Remagen 1383 als Siegesbeute nach Düsseldorf. Für 1392 ist eine feierliche Prozession mit den Gebeinen des Heiligen in Düsseldorf nachweisbar. Die guten Beziehungen des Jülich-Bergischen Herzogs zum Papst führten dazu, dass – nach uralter mündlicher Tradition – Bonifaz IX. 1394 die Reliquien den Düsseldorfern zusprach und Apollinaris zum Stadtpatron Düsseldorfs wurde.
Seinen Gedenktag am 23. Juli feiert das katholische Düsseldorf jedes Jahr mit einer Festwoche. Apollinaris zu Ehren entstand auch die „Größte Kirmes am Rhein“. Das Wort „Kirmes“ geht auf das mittelhochdeutsche „Kirmesse“ zurück, das aus „Kirchmesse“ entstanden ist. Dieses Wort bezeichnete zunächst die Messe zur Einweihung einer Kirche und das jährliche Erinnerungsfest daran und schließlich – in Bezug auf die damit verbundenen weltlichen Feiern – den Jahrmarkt und das Volksfest. Neben dem Tag der Kirchweihe bot auch der Gedenktag des Kirchenpatrons Gelegenheit zu Fest und Feier.