spanischer Name: Francisco
Familienname: Javier de Jassú y Azpilcueta
Gedenktag: 03. Dezember
* 7. April 1506 auf der Burg Xavier, heute Javier bei Pamplona in Spanien
† 3. Dezember 1552 auf der Insel Sancian / Shangchuan Dao bei Kanton in China
spanischer Name: Francisco
Familienname: Javier de Jassú y Azpilcueta
Gedenktag: 03. Dezember
* 7. April 1506 auf der Burg Xavier, heute Javier bei Pamplona in Spanien
† 3. Dezember 1552 auf der Insel Sancian / Shangchuan Dao bei Kanton in China
Don Francisco, Sohn einer baskischen Adelsfamilie, studierte ab 1525 in Paris. Er war eitel und karrierebewusst, gab aber während des Studiums seinem Leben eine radikale Wende: seit 1529 wohnte er zusammen mit Ignatius von Loyola, der sich bemühte, Franz zu bekehren, was ihm aber erst 1533 gelang. Nun half er Ignatius bei der Erstellung der Ordensregeln und gehörte dann 1534 zu den sieben Gründungsvätern des Jesuitenordens. 1537 wurde er gemeinsam mit Ignatius und vier weiteren Gefährten in der Kirche Santa Maria Assunta - heute: dei Gesuiti - in Venedig zum Priester geweiht, im selben Jahr übernahm er das Amt des ersten Sekretärs des Ordens. 1540 besuchte er den portugiesischen König in Lissabon, 1542 wurde dort die erste Niederlassung der Jesuiten eröffnet.
Als Gesandter von Papst Paul III. und des portugiesischen Königs wurde Franz Xaver 1541 über Moçambique nach Goa - der damaligen portugiesischen Kolonie im Westen Indiens - geschickt. Die Reise dauerte 13 Monate; Franz Xaver revitalisierte das Christentum der portugiesischen Kolonialbeamten durch Unterricht, Predigt, Beichte und missionierte unter den armen Perlfischern in Südindien. 1544 taufte er in einem Monat zehntausend Makau-Fischer, insgesamt wohl 20.000 bis 30.000 Menschen. Von seinem Stützpunkt in Goa aus missionierte er auch bis hinauf nach China; einer seiner größten Erfolge war die Taufe der Königin Neachile von Indien, die zuvor das Christentum vehement bekämpft hatte und nun den Taufnamen Isabella erhielt.
Ab 1545 war Franz Xaver dann als Missionar zuerst in Malakka, später auf den Inseln des Malaiischen Archipels tätig, so auf den Inseln Ambon und Ternate. Er gründete Missionsstationen, bildete Einheimische als Missionare aus und führte eine straffe Ordnung und regelmäßige Berichte ein. Die Briefe, in denen er nach Rom berichtete, wurden ab 1545 gedruckt und weit verbreitet, was im ganzen Abendland Begeisterung für die Mission bewirkte; mehr als 1500 solcher Briefe sind erhalten.
1546 bat Franz Xaver den König von Portugal, die Inquisition nach Goa zu schicken, weil sich zwar viele Inder aus Opportunismus taufen ließen, aber bald wieder zu ihrem alten Glauben zurückkehrten oder nebenbei ihren alten Ritualen anhingen. 1547 erhielt Franz Xaver die Nachricht von der Entdeckung Japans. 1549 fuhr er mit zwei Ordensbrüdern und drei Japanern, die er in Goa kennengelernt und zum Christentum bekehrt hatte, auf die japanischen Inseln. Er erlernte die Sprache, wirkte in Kagoshima zwei Jahre, es entstand eine erste christliche Gemeinde mit über 1000 Getauften. Auch in Hirado, Yamaguchi und zuletzt in Bungo - der Provinz um Ōita - wirkte er erfolgreich. Dabei half ihm, dass er aus dem in Japan sagenumwobenen Land Buddhas kam; er erkannte die Wichtigkeit der Anpassung seiner Botschaft an die Adelskultur und dass die Gewinnung der Mächtigen und der Intelligenz entscheidend sind, er führte deshalb lange Streitgespräche mit buddhistischen Lehrern. 1550 ging er zu Fuß in die Hauptstadt Miyako - das heutige Kyoto - und wollte beim Kaiser vorsprechen, was ihm aber verwehrt wurde.
1552 kehrte Franz Xaver nach Goa zurück; inzwischen war er von Ignatius zum Ordensprovinzial ernannt worden, was ihn mit großer Freude erfüllte. 1552 unternahm er eine Missionsreise nach China, dort starb er nach kurzer schwerer Krankheit noch auf der Insel Sancian / Shangchuan Dao vor Kanton, nachdem ihm die Einreise ins Reich der Mitte verwehrt wurde. Nach der Überlieferung war er völlig allein und verzweifelt, weil ihm auch eine heimliche Einreise nicht gelang, aber von Engeln getröstet.
Wohl kein anderer hat die Arbeit der katholischen Missionen so auf Dauer geprägt wie Franz Xaver. Entscheidend war - neben seinem Mut und seiner Organisationsfähigkeit, seiner Ausdauer und seinem Optimismus - seine Fähigkeit, sich an das Verständnis der Einheimischen anzupassen; dies wurde beispielgebend für viele Missonare des Jesuitenordens. Sein Missionswerk half auch der Heimat, die Reformation zu überwinden, schrieb der Theologe Theodor Schnitzler.
Eine Legende erzählt, wie Franz Xaver 1545 auf einem Schiff den Indischen Ozean befuhr, als ein heftiger Sturm einsetzte. Er begann zu beten und warf ein Kreuz ins Wasser, das an einer Schnur befestigt war, und stillte so den Sturm. Das Kruzifix löste sich aber von seiner Befestigung und versank im Wasser; als am nächsten Tag das Schiff am Festland ankam, sah Franz Xaver eine Krabbe aus dem Meer kommen, die das verlorene Kreuz in ihren Scheren trug. Dieses Kreuz befindet sich heute in der Kapelle des Königspalastes in Madrid.
Franz Xavers Leichnam wurde nach Goa überführt; der rechte Unterarm - mit dem er so viele Menschen taufte - wurde 1615 in die Jesuitenkirche Il Gesù nach Rom gebracht. Reliquien werden auch in der Kirche San Isidoro el Real in Oviedo und in der Kirche des ehemaligen Klosters in Andlau verwahrt.
Franz Xaver ist neben Aloisius von Gonzaga der am meisten verehrte Heilige des Ordens. Sein Geburtsort Javier ist eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten in Spanien; Javierada wird die Wallfahrt genannt, die in den ersten beiden Märzwochenenden die 50 km lange Strecke von Pamplona zur Burg von Javier führt. Der Ursprung dieser Märsche reicht ins 19. Jahrhundert zurück, als die Region im Jahr 1885 von einer Cholera-Epidemie heimgesucht wurde. Die Gebetsbitten wurden erhört, seitdem nehmen die Menschen von Navarra an der Dankesprozession teil, um auf der Burg eine Messe unter Vorsitz des Erzbischofs zu feiern. Die Burg befindet sich heute im Besitz der Jesuitenorden und beherbergt ein Museum, daneben ist ein Seminar und eine Tagungsstätte des Ordens.
Franz Xaver wurde am 25. Oktober 1619 selig- und am 12. März 1622 von Papst Gregor XV. zusammen mit Ignatius von Loyola, Philipp Neri und Teresa von Ávila heiliggesprochen. 1748 wurde er zum Schutzpatron Indiens ernannt, 1904 zum Patron der Verbreitung des Glaubens, 1926 zum Patron aller katholischen Missionen und 1927 zum Patron der Heidenmission erhoben.
Attribute: Kruzifix, Lilienstengel, flammendes Herz, zu Füßen ein zu taufender Inder, als Pilger mit Muschel
Patron von Indien; der Missionare, der Mission und aller katholischen Missionen, besonders derer im Osten; der katholischen Presse; der Seefahrer; gegen Sturm und Pest
(Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon www.heiligenlexikon.de)